Ausstellung Bildender Kunst | Programm 2015
04.06.2015 - 04.10.2015Archiv

Furor – Der leidenschaftliche Zorn und die Kunst

Alois Köchl und Reimo Wukounig

Ausstellungsansichten ‚Furor – Der leidenschaftliche Zorn und die Kunst – Alois Köchl und Reimo Wukounig‘ © Bernhard Bodner

Der leidenschaftliche Zorn wird in der Literatur – laut Peter Sloterdijk in einer Stellungnahme zu Friedrich Nietzsche – als Triebkraft für den Selbstgeburtskampf beschrieben, den das Individuum mit sich und seinem Schicksal auszufechten hat, als Aufgabe, das eigene Leben aus der Rohstoffartigkeit herauszuführen und es zu einem Werk sui generis zu machen.

Alois Köchl, 1951 in Klagenfurt geborener bildender Künstler, wohnhaft in Sonnwiesen, unternimmt diesen mühevollen Weg der Selbsterkenntnis und seine Steighilfen sind und bleiben der Stift und die Farbe. Es geht um diese spezielle Haltung der Unbarmherzigkeit mit sich selbst bis zum reinsten Ton, die in jeder „Sparte“ des Menschseins zu finden ist. Ob Bauarbeiter, Sportler oder Musiker, Alois Köchl zollt in seinem Werk jenen Charakteren Tribut, die diese Mühe auf sich nehmen, an welchen gesellschaftlich abgelegenen Orten auch immer.

Reimo Wukounig, 1943 in Klagenfurt geboren und von 1950-1958 Zögling Nr. 33 in der Erziehungsanstalt „Harbach-Limmersach“, Klagenfurt, später Landesjugendheim „Rosental“, Görtschach bei Ferlach, geht es um die Doppelpräsenz der Dinge: sie erscheinen zweideutig als Ding (Objekt) und als Zeichen, daneben verändern sie Wand- und Bodenflächen des Kunstraumes durch Inhaltsaufladung und nehmen die Besucher_innen mitten in ihre Welten auf. „Ich anerkenne, was mir passt und nicht was auf der Linie liegt“ hat sich Wukounig aus der leidenschaftlichen Widerständigkeit eines Antonin Artaud auf eine frühere Ausstellungseinladung geschrieben. Dieser Satz ist bis heute gültig. (Auszug aus dem Ausstellungskatalogtext von Brigitte Borchhardt-Birbaumer)

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