Ausstellung Bildender Kunst | Programm 2019
05.05.2019 - 13.07.2019Archiv

„Alles fließt – Glaube“

Franz Reinthaler und Erhard Osinger

„Die Veränderung, die der Glaube heute erfährt, ist nicht sosehr ein Veränderung des Glaubensinhalts…als der Form…!“ schreibt die Philosophin Isolde Charim in ihrem Buch Ich und die Anderen – Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert.
„Naiv, also direkt und selbstverständlich, kann nicht mehr geglaubt werden!“
Selbst der Glaube werde nicht mehr automatisch, von Generation zu Generation weitergegeben sondern bedürfe einer autonomen Entscheidung des Subjekts für oder gegen den/einen bestimmten Glauben.

Die Ausstellung Alles fließt – Glaube widmet sich dem Werk des 1969 verstorbenen Kameringer Pfarrers Franz Reinthaler, bei dem der Schriftsteller Josef Winkler sein so genanntes „Erzministrantentum“ erlebte.
Das unhinterfragbare „Hineingeborensein“ Winklers in das Kirchenjahr endete mit dem Selbstmord zweier junger Knaben aus seinem Heimatdorf.

In zweiter Position werden Werke des Künstlers Erhard Osinger gezeigt.
Seine Sicht auf Kamering lässt allein schon durch die Technik der Dreifarbradierung, mit der er die heimatliche Landschaft darstellt, Risse in der Scholle vermuten, in die über Generationen hinweg jene Zweifel hinein geackert wurden – Zweifel daran, dass es nur diese eine Art zu Leben geben darf.

Franz Reinthaler

1901: geboren in Oberösterreich; 1922: Matura am Gymnasium der Franziskaner, Hall/Tirol;
1922 – 1926: Eintritt in den Franziskanerorden, Studien der Theologie in Salzburg und Schwaz/Tirol; 1925: Priesterweihe in Brixen;
1928/29: Besuch der Kunstgewerbeschule in Wien, Zeichnen und plastisches Naturstudium bei Viktor Schufinsky (1876 – 1947), Ornamentale Schrift und Heraldik bei Rudolf Larisch (1856 – 1934);
1929: Zeichenprofessor am Gymnasium der Franziskaner, Hall/Tirol;
1929 – 1936: Abendkurse an der Akademie der Bildenden Künste München, Arbeit für Verlag „Ars sacra“;
1939/40: Künstlerische Arbeit für den Petersdom in Rom;
ab 1940: Pfarradministrator in Kamering und Stockenboi, Kärnten; 1969: stirbt in Klagenfurt

Erhard Osinger

1940 in Kamering (Kärnten) geboren, wo er auch heute noch lebt und als freischaffender Künstler arbeitet;
seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit den verschiedenen Techniken des Linol- und Holzschnittes,
daneben diversen Drucktechniken wie Kaltnadelradierung und Aquatinta sowie der Pastellmalerei auf selbst geschöpftem Papier,
die ihn in und um Kärnten als Künstler bekannt machte; vor einigen Jahren kam die Kinderbuchillustration dazu;
2017 erlernte Osinger im Rahmen einer Reise nach China die Technik des chinesischen Scherenschnitts, die ihn seither sehr inspiriert.

Termine
Eröffnung am Samstag, 4. Mai 2019, 17.00 Uhr


Zur Ausstellung spricht: DI Margot Fassler, Obfrau des Kunstvereins Grünspan
Eröffnung: Hans-Jörg Kerschbaumer, Bürgermeister der Gemeinde Stockenboi
Musikalische Gestaltung: Anton Reinthaler, Neffe von Franz Reinthaler, war bis 2003 Domkapellmeister am Linzer Mariendom, wirkt heute als Organist, Ensembleleiter und Komponist
Karl Brandstötter, Tenor
Der Künstler Erhard Osinger ist anwesend!

Finissage am Samstag, 13. Juli 2019, um 19.00 Uhr mit
Carinthischer Sommer unterwegs mit dem Quartett Klakradl
mit Birgit Radeschnig, Gesang & Akkordeon & Gitarre; Nicole Radeschnig, Gesang & Klarinette; Markus Fellner, Klarinette & Gesang & Cajon; Stefan Kollmann, Akkordeon & Gesang; Dieter Kaufmann, Komposition; Markus Kuscher, Kostüme; Tina Perisutti;
Aufführung ausgewählter Volkslieder aus Kärnten, Slowenien und Friaul
http://www.carinthischersommer.at/de/cs-unterwegs-3/

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